Freizeit

Ablenkung von der ganzen Situation ist wichtig und trägt auch zum Wohlbefinden bei.

Ich bin Mama mit Leib und Seele, aber unter all den mehr oder weniger vorhandenen Einschränkungen, durch Luana ihre Krankheit, ist eine kleine Auszeit ein Segen.

Wie nutze ich diese Auszeit?

Ich liebe es, mal nur für mich zu sein, ganz allein. 

Diese Zeit nutze ich, um einmal gar nichts zu machen, außer vor dem Fernseher zu sitzen und Filme/ Serien zu schauen. Dazu eine schöne Tasse Cappuccino und ein Stück Kuchen. Gerne treffe ich mich in dieser Zeit auch mit Freunden. Große Ablenkung und einen freien Kopf verschafft mir das Nähen und Häkeln, auch wenn ich auf diesen Gebieten noch echte Anfängerin bin. 

 

Ansonsten fahren wir oft und liebend gern mit unseren E-Bikes oder gehen wandern bzw. spazieren. Die Schönheiten der Natur zu entdecken, ist für uns eine wahre Erholung. 

Wir wohnen in einer mit der schönsten Gegenden Deutschlands, wo sich all dies so gut anbietet. Früher, als ich noch in der Stadt wohnte, hatte ich mit solchen Dingen wenig zu schaffen.

Erst der Umzug in die Berge und die Geburt unseres Sohnes hat mich zum Umdenken bewegt, in jeglicher Hinsicht. Wir ernähren uns von bestimmten Lebensmitteln bewusster und handeln in unserem Ermessen bewusster, was das Thema Umwelt angeht. Seit dem wir hier in Oberbayern leben, haben wir diesen Bezug zur Natur aufgebaut. 

 

 

3 Jahre

Heute feiern wir Luanas dritten Geburtstag und ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist... 

Als Luana geboren wurde, konnten wir noch nicht im Geringsten erahnen, was uns bevorsteht, nachdem wir erfuhren, das sie nach Salzburg verlegt wird. Wenn ich diese Zeilen hier schreibe, erlebe ich diese ganzen Gefühle nocheinmal und Tränen steigen mir in die Augen... 

Als ich Luana das erste Mal in meine Arme schließen konnte und mir ihre schwere Verletzung gezeigt wurde, konnte ich das gar nicht richtig realisieren. Ich war froh, sie endlich bei mir zu haben und wollte mich nicht von ihr trennen.

Die Zeit während des Wartens, das ich Stunden später erst mit verlegt werde, war für mich die Hölle. Ich war allein und wusste nicht, was meiner Tochter fehlte. Meine ganzen Wunschvorstellungen von der Geburt lösten sich in Luft auf. Diesen magischen Moment als Familie, den ich mir Monate vorher immer erträumt hatte, wie der große Bruder seine kleine Schwester das erste Mal sieht, gab es so nicht... 

Es dauerte für mich eine gefühlte Ewigkeit, bis ich sie endlich sehen und wieder in die Arme nehmen konnte. Sie hatte Zugänge, bekam Morphin und Antibiotika und war an Geräten angeschlossen. Ein Anblick, der mir neu war und mit dem ich zu kämpfen hatte.

Soviel Fragen stellten sich mir die nächsten Tage auf die ich nur bedingt Antworten bekam. Ich hatte Angst, Angst um ihr Leben, Angst das diese Verletzung ewig so bleibt, wie sie war und die Haut niemals nachwachsen würde. Warum das uns passiert, warum ausgerechnet unsere Tochter... Ich habe von meiner Familie immer schon gesagt bekommen, das ich stark bin, eine Kämpferin, die sich durchbeißt, doch zu dieser Zeit fühlte ich mich schwach und konnte selbst vor meinem Lucien, meinem Sohn, nicht die starke Mama sein. Meine Emotionen beherrschten mich zu sehr...

Rückblickend kann ich sagen, das ich nach ihrer Geburt und als wir dann endlich zu Hause waren, nie wirklich die Möglichkeit hatte, diese Ereignisse psychisch aufzuarbeiten... Man war dann sofort im Alltag und musste irgendwie funktionieren... Das Schreiben, hier auf meinem Blog, gibt mir zumindest teilweise die Möglichkeit, diesen seelischen Balast loszuwerden.


Ich wünsche meinem Schmetterling soviel Glück und Gesundheit, wie der Himmel Sterne hat. 

Ich bin so stolz auf sie. Sie ist eine Kämpfernatur, wie ihre Mama und beißt sich durch.

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