Kleiner Meilenstein

Vor einem Monat habe ich Luana abgestillt. Nach fast 3 Jahren stillen wurde es langsam Zeit, diesen Schritt zu gehen.
Luana hat krankheitsbedingt Schlafprobleme und das Stillen hat sie beruhigt, sodass sie schneller wieder einschlafen konnte. Für mich war es jedoch ab einem gewissen Punkt anstrengend, da sie gefühlt die ganze Nacht trank. Ich beschloss von heute auf morgen radikal den Schritt des Abstillens zu gehen und klebte mir Pflaster auf mit der Begründung, das es nun "kaputt" sei und es keine Milch mehr gäbe... Im Großen und Ganzen ist Luana mit der neuen Situation gut zurecht gekommen. Es gab hin und wieder Momente, wo sie geweint hat, weil sie trinken wollte und weil die abendliche Routine plötzlich anders verlief, wo ich sie mit ganz viel kuscheln wieder trösten konnte...
Die ersten Tage ging ich relativ entschlossen mit der neuen Situation um, fiel jedoch kurze Zeit später ein klein wenig emotional aus der Spur... Plötzlich bereute ich, das ich so schnell von heute auf morgen abgestillt hatte, weil mir die Nacht zuvor das ständige clusterfeeding über die zwei Jahre hinweg zu viel wurde. Ich dachte, ich hätte sie am Tag  darauf ein letztes Mal stillen sollen, als Abschied und um es anders in Erinnerung zu haben, statt das es mir zu viel wurde... Eine sehr gute Freundin, mit der ich mich darüber unterhielt, verstand es, mir diese Gedanken zu nehmen. Ich werde immer an das Gute denken, denn ich hatte mit Luana eine tolle Stillbeziehung und eine starke Mutter- Tochter- Verbindung aufgebaut. Durch den Hormonwechsel, der durch das Abstillen entstand, hatte ich anschließend emotional mit der neuen Situation zu kämpfen. Der Gedanke, das sie sich dadurch von mir abnabelt, ich sie loslassen muss, war für mich unerträglich. Wo ist die Zeit geblieben, wo ist mein kleines Baby... Nie mehr (das sage ich bedacht) den Duft des Babys riechen, nie mehr das kleine Wesen im Arm halten und in den Schlaf wiegen, nie mehr stillen...
Ich glaube, für mich war das Abnabeln schwerer, als für Luana. Das ist ok, so geht es gewiss vielen Müttern.
Luana kommt gut zurecht und kuschelt dafür umso mehr. Sie ist weiterhin ein Kind, was viel Nähe und Geborgenheit sucht, braucht und natürlich bekommt, auch ohne stillen.